Kirchenrenovierung St. Clemens Drolshagen

Die ersten Auswirkungen der Sanierung zeigen sich bereits im Januar 2020, als mit der Demontage der Orgel begonnen wurde. Diese wird in Zukunft in Polen erklingen und wurde von dortigen Arbeitern in Eigenregie abgebaut und verschickt. Bis zur endgültigen vorübergehenden "Stilllegung" des neuen Teils der Pfarrkirche in der zweiten Juliwoche kam eine elektronische Orgel zum Einsatz (die während der Umbauarbeiten in der Ausweichkirche im St. Clemenshaus verwendet wurde).

So richtig gingen die Arbeiten mit dem Entfernen und Einlagern der Bänke in der zweiten Juliwoche los. Diese werden entsprechend aufgearbeitet. Es folgte das Herausnehmen des alten (Fließen-)Fußbodens sowie des komplett brüchigen Marmors im Bereich des Chorraums. Hierzu wurde großes Gerät verwendet, welche durch den kurzerhand vergrößerten Eingang an der Sakristeiseite in die Kirche eingebracht wurde.

Nach diesen Arbeiten wurde der Kirchenraum eingerüstet, um mit der notwendigen Instandsetzung des - an vielen Stellen bereits sehr brüchigen oder bereits abgebröckelten - Innenputzes zu beginnen. Bei der Gelegenheit wurde auch die Dachkonstruktion komplett auf ihre Standfestigkeit kontrolliert.

Gleichzeitig erfolgte die Umgestaltung der Sakristei, bei dem unter anderem der WC behindertengerecht umgebaut wird und ein neuer Arbeitsraum entsteht. Bei der Gelegenheit wird auch die komplette Elektrik erneuert.

Anfang 2021 wurde die Tür für den Orgelaufbau eingesetzt und die Malerarbeiten fortgeführt sowie die Fenster gereinigt und instandgesetzt. Anschließend wurde die neue, auf LED-Technik basierende Beleuchtung, installiert. Diese besteht unter anderem aus zwei trägerförmigen Elementen über den Seitenschiffen sowie zwei Elementen über den beiden Mittelschiffen, die im Bereich des Chorraumes u-förmig zusammen laufen.

Mit Fertigstellung der Beleuchtung wurde Mitte Februar das Gerüst abgebaut. Die Kirche erstrahlt in der neuen Beleuchtung und hellem Anstrich. In der Sakristei geht der Anstrich auch weiter und die neue Beichtkapelle hat eine Fensteröffnung bekommen.

In der zweiten Februarhälfte wurde mit der Verlegung des Fußbodens begonnen, die bis in den April hinein andauerte.

Seitdem befanden sich die Umbauarbeiten in der Kirche auf der "Zielgeraden.". Das Verlegen der Bodenplatten und der Aufbau des neu gestalteten Altars wurde fertiggestellt. Die Kunstschmiede aus Würzburg hat die von Dr. Jürgen Lenssen (auch aus Würzburg) entworfenen Seitenteile des Flügelaltars aufgebaut und das neue Altarkreuz über dem Altar platzieret. Der neue Treppeneingang bei der Sakristei ist auch so gut wie fertig gestellt.

Das neue Altarbild des Künstlers Thomas Jessen aus Eslohe wurde Mitte April an seinen Platz über dem Tabernakel verankert. Gleichzeitig wurden die mittlerweile überarbeiteten und dunkel gestrichenen Kirchenbänke wieder aufgestellt. Sakristei und Beichtraum haben neue, weiße Türen bekommen. Ebenso schmückt eine neue Glastür die Treppe zum Auf- bzw. Ausgang Richtung Totenhaus.

Auch wenn - wie bei jeder richtigen Baustelle - die Zeit am Ende knapp wurde und an der ein oder anderen Stelle noch ein paar Restarbeiten fehlten, so konnte die St. Clemens Pfarrgemeinde ihren frisch renovierten neuen Kirchenteil am Pfingstmontag, den 24. Mai 2021, wieder "in Betrieb" nehmen. Dazu ist Weihbischof Matthias König aus Paderborn zu uns gekommen, um am Nachmittag um 15:00 Uhr einen Gottesdienst mit Altarweihe zu zelebrieren. In seiner Predigt machte der Weihbischof noch einmal auf die Wichtigkeit von Kirchenräumen als Versammlungsort der Christen aufmerksam.

An besonderen "Festtagen der Kirche" haben oft alte Rieten und Gebräuche überlebt. Ein solcher Ritus ist auch die Feier der Altarweihe. Erster Schritt einer solchen Weihe ist die Salbung des Altarsteins mit Öl. Weihbischof König machte in seinem Einleitungstext darauf aufmerksam, dass Pfarrer Leber großen Wert darauf legt, dass kein Stückchen des Steins ungesalbt bleibt und so machte der Bischof eine Aufgabe mit besonderer Präzision.

Altar stammt aus dem lateinischen "altaria" und heißt "Brandopferstätte". Dies wird Bildhaft dargestellt, indem an den vier Ecken des Altarsteins sowie in dessen Mitte in kleinen Feuern Weihrauch verbrannt wird. Entsprechend heißt es in der Weihe–Handlung auch: "Wie Weihrauch steige mein Gebet zu dir empor o Herr".

Neben der Weihe des Altares wurde auch der neue Ambo gesegnet. Dieser besteht zum Teil aus Reststücken des alten Altarsteins, der ein wenig verkleinert wurde. Nach der Kommunion erfolgte dann noch die Einweihung und Segnung des Tabernakels. Auch wenn dieser nicht neu ist, sondern sogar in den 1960er Jahren schon aus dem alten in den neuen Teil der Kirche umgezogen ist, so hat der Tabernakel während der ganzen Zeit der Renovierung irgendwo in der Baustelle gestanden und war fast von jedem zugänglich. Deshalb wurde er wieder entsühnt und neu gesegnet, so dass es wieder eine Behältnis ist, das nach unserer Ansicht den "Leib des Herrn" wieder aufnehmen kann.